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Hörspiel 5



Bandechrieg



Autorin Hörspiel

Katja Alves


Komposition Musik

Rubén Ramos


Sprecher:innen

Julia Kunz (Martha), Matteo Zanatta (Emil), Yuri Weber (Peter), Flurin Schütt (Joseph), Silas Burkhard (Georg), Kays Apaydin (Kaspar)



Die Schamauchenschule



1850, vor der Ansässenschule an der Steinberggasse 13 (im Volksmund „Schamauchenschule“)



Nach Schulschluss wollen sich Peter und Joseph mit den Jungen der feinen Knabenschule prügeln. Das will der kleine Emil auf keinen Fall verpassen.


Doch vor der Schamauchenschule (Schule für Kinder aus zugezogenen Familien) wartet schon Martha, Emils grosse Schwester. Sie hat den ganzen Morgen in der Fabrik gearbeitet und muss nun zuhause für ihre drei jüngeren Geschwister das Mittagessen kochen. Für Martha ein hartes Los – sie würde viel lieber weiterhin zur Schule gehen. Emil hingegen ist stolz darauf, dass er nach der Schule hin und wieder in der Fabrik arbeiten darf. Zudem bewundert er die älteren Buben Peter und Joseph, die sich nebst strenger Fabrikarbeit und Schulstunden regelmässig mit den Jungen der Knabenschule prügeln (Schule für Buben aus alteingesessenen Winterthurer Familien). Richtige Bandenkriege liefern sich die Jungen in den Strassen von Winterthur!


Dürfen die beiden Geschwister mitmachen und die Schamauchenbande verstärken? Oder ist das, wie es Peter ausdrückt, ausschliesslich «Mannesach»?


Alle Kinder sind frei erfundene Charaktere im Hörspiel.



Mundartwörter und Mundartausdrücke im Hörspiel …



  • e Tatze geh - einen Schlag auf die Finger geben
  • Plagöri - Angeber
  • Chnebel - Holzstock
  • Flättere/Ohrflattere - Ohrfeige
  • Jetzt zeiget mir däne wo de Bartli de Moscht holt - Jetzt zeigen wir ihnen, wer hier der Chef ist.
  • Obacht! - Achtung!
  • Haagaff - altes Schimpfwort (zusammengesetzt aus: Haag (=Zaun) und Affe)
  • Schamauch - Nicht-Bürger oder Zugezogener (= Ansässer), Schmarotzer
  • Schamaucheschuel - Schule in Winterthur, in der Kinder (Mädchen und Jungen) von zugezogenen Familien unterrichtet wurden. Häufig waren das ärmere Familien, die in den Fabriken arbeiteten. Offiziell wurde die Schule „Ansässenschule“ genannt.
  • Knabeschuel - Schule in Winterthur, in der die Söhne von alteingesessenen Winterthurer Familien unterrichtet wurden. Meist waren das reichere Familien. Hier lernten die Schüler u.a. Latein.


1850 in Winterthur…



1850

wohnten in Winterthur 13’651 Menschen (1836 waren es noch 4612 Menschen!!!)


1850

gab es im Kanton Zürich eine allgemeine Schulpflicht von sechs Jahren Primarschule (Alltagsschule). Allerdings konnte diese Schulpflicht aber längst nicht überall durchgesetzt werden.


1859

wurde für Kinder die tägliche Arbeitszeit in Fabriken auf dreizehn Stunden herabgesetzt.


1877

Arbeitsverbot für Kinder unter vierzehn Jahren



Mehr geschichtliche Fakten und Bilder über…



Schulen in Winterthur

Conrad Jacob Lichti: Winterthurer Jugenderinnerungen (Feuilleton-Abdruck, Blatt 3), 1922 Quellenauszug: «In Winterthur gab es zwei Sorten Buben, welche auch verschiedene Schulen besuchten. Die Bürgerbuben (….) und die Schamauchen. Die Bürgerschule war im Gymnasium, die Schamauchenschule und auch ihre Kleinkinderschule in den «alten Schulen an der Hintergasse», (...). Dadurch wurde der Klassenhass schon früh kultiviert, die beiden Sorten Buben haben sich stets verfolgt und oft förmliche Schlachten geliefert. Auch Kleinkrieg in einzelnen Gruppen wurde getrieben und das Inventar der Gassenbuben um den sogenannten Boxer vermehrt. Es war dies ein mit dem Hegel selbst geschnitzter kurzer Knebel mit einem Wurzelknollen, oft von ansehnlicher Grösse.»


Bild Knabenschule

www.winterthur-glossar.ch/kunst-museum-winterthur-reinhart-am-stadtgarten


Kinder in der Fabrik „Aus der Jugendzeit eines Baumwollspinners“ (geschrieben von Jakob Keller, nach Mitteilungen von B. Vollenweider)

https://www.e-rara.ch/stp/content/structure/25652911 Hier hinter „Kreuz und quer durch den Kanton“ auf das pdf-Zeichen klicken. Dort S. 109-112


Stadtmodell von Forrer (1818), im Museum Lindengut



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